Durchleuchtungen und spektrokopischen Untersuchungen der Wiener Fassung mit
Infrarot- und Röntgenstrahlung brachten überraschende Details zu Tage. Dem
Vater Brueghel sass offenbar der Schalk im Nacken („Pieter der Drollige“). Da
schaut einem etwa eine übermalte Leiche mit weit geöffneten Augen und
schreckerfülltem Gesicht aus dem rechten unteren Eck entgegen, oder ein
übermaltes Prozessionsbanner mit Kreuz, das in der endgültigen Fassung eine
Brotschaufel mit Fischen wurde. Wichtiges Detail: in der Krakauer Fassung wurde
die Leiche nicht übermalt.
Ein genauer optischer Vergleich der beiden Gemälde fördert noch andere
Unterschiede zu Tage: in der Wiener Fassung (vom Vater) etwa hält der auf dem
Fass sitzende Fettwanst (mittig links) einen Spiess mit Schweinskopf in der Hand,
von dem ein Würstel herabbaumelt. Dieses fehlt in der Krakauer-Fassung, die
offenbar vom Sohn stammt. Die Faschmeldung der britischen Zeitung war
angeblich einem Übersetzungsfehler aus dem Polnischen geschuldet. Interpreten
haben bekanntlich breite Schultern.
Der angesagte Disput zwischen polnischen und österreichischen Institutionen fand
also nicht statt. Bleibt der schale Nachgeschmack, dass in Restitutionsfragen die
Nerven noch immer blank liegen, und Meldungen dieser Art von Medien nur allzu
dankbar, aber oft ungerechtfertigt, aufgegriffen werden.
Die Krakauer Version ist noch immer verschollen.