Hawaii Mouna Kea 2003
Von 0 auf 4200 m Höhe zum Kriegsgott Ku
Santa Monica 2003
Hawaii
2003
Der furchterregende Kopf aus Perlmutt, Muschelschalen und Hundezähnen verkörpert den hawaiianischen
Kriegsgott Ku. Er wurde bei Ausbruch eines Krieges zur Abschreckung des Gegners auf einen langen Holzstab
gesteckt. Ins Wiener Hof-Naturalienkabinett kam er unter Kaiser Franz I. der ihn einem überschuldeten
Sammler aus London abkaufte. In Wien ist er noch heute. Warum nicht zurückgeben und eine Kopie
behalten?
Kunst zur Abschreckung von Kriegen. Ein heeres Unterfangen, das schon immer faszinierte, abgefangen von
den abstoßenden Reliefs der grausamen Assyrern über die Gemälde mit humorvollen Darstellungen des
Einflusses von Frauen auf Krieger im Altertum (Van Veen) bis hin zu den verheerenden Auswirkungen der
Kriege in der Neuzeit (Böcklin, Picasso, Dali).
Mit dem Bild dieses Gottes im Kopf flogen wir zum Big Island in Hawaii*), hoffend ihn am Gipfel des “Heiligen
BergsMauna Kea näher kommen zu können. Götter wohnen ja bekanntlich im Himmel, oder in der Nähe.
Fehlanzeige. Inmitten einer Reihe von Teleskopen erwartete uns in 4200 Meter Höhe ein atemberaubender
Blick in den Kosmos, aber kein Kriegsgott weit und breit.
Nach der Rückkehr ins Hotel schlug der Kriegsgott dennoch zu. Ein Sturmböe warf Brigitte einen
metallischen Deckchair an den Schädel, sodass sie KO ging und vorzeitig nach Genf evakuiert werden musste.
Dies geschah am Tag meines 60ers. Mir war Ku anscheinend mehr gewogen, denn ich erhielt von der
Managerin des Hotels eine Torte und von der KLM eine Champagnerflasche. Wir flogen notgedrungen erster
Klasse. Wenigstens das.
Krieg, ein leider allzu beliebtes Thema in Kunst und Wissenschaft.
*) Anlass: Metallhydridkonferenz an der Waikoloa Beach
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