Kapitolinische Wölfin
Lange glaubte die Fachwelt dass die Skulptur der kapitolinischen Wölfin im Senatorenpalast aus
dem 5. Jhdt. v. Chr. stammt, d.h. aus der Zeit der etruskischen Königsherrschaft über Rom. Das
mag für die Wölfin stimmen, nicht aber für die säugenden Knaben. Heute weiß man, dass
letztere der Wölfin erst in der Renaissance unterjubelt wurden, als man sich - insbesondere in
Norditalien - auf die römische Vergangenheit zurückzubesinnen begann. Eine Römische Legende
halt ohne ernste Auswirkungen.
Archimedes dachte in seiner Badewanne nicht nur über seinen Gewichtsverlust nach, sondern
erfand auch allerlei Kriegsspielzeug. Als römische Galeeren seine Heimatstadt Syrakus angriffen,
baute er eine Vorrichtung mit Spiegeln, mit denen die feindlichen Schiffe angeblich in Brand
gesetzt wurden ("Todesstrahl des Archimedes"). Ein dankbares Bildmotiv für spätere Künstler.
Problem: Forscher bauten die antike Wunderwaffe nach und fanden dass dies mit den
damaligen Mitteln physikalisch gar nicht möglich war. Eine Legende eben.
Zur Herkunft der Quadriga auf dem Markusdom kursierte lange die Legende, Kaiser Friedrich I.
(HRR, “Barbarossa”) habe in einem Konflikt mit dem Papst Venedig belagern lassen und
geschworen, er werde von seinem Plan nicht ablassen, bis er den Markusdom in einen
Pferdestall verwandelt hätte. Nach dem Scheitern der Belagerung seien entweder von ihm selbst
oder von den siegreichen Venezianern die Pferde auf dem Dom aufgestellt worden, um seinen
Eid wenigstens symbolisch zu erfüllen. Sicher ist heute nur, dass die Pferde von Kaiser Konstantin
I. (dem Grossen) im Hyppodrom der oströmischen Hauptstadt Konstantinopel aufgestellt
wurden und von dort, angefacht durch die Machtgelüste und Sammlerleidenschaft der
Mächtigen - verschleppt wurden. Heute stehen sie im Museo San Marco. Jene auf der Fassade
des Markusdoms sind Kopien aus Polyester, das merken die Touristen eh nicht.
Archimedes
Quadriga Markusdom