Seine ersten Ausflüge ins Groteske unternahm der junge Nolde in seinen Schweizer Jahren als Lehrer für
Entwurfszeichnen an der Gewerbeschule St. Gallen. Diese grotesken „Bergpostkarten“ ließ er in hohen
Auflagen drucken, und machte mit ihnen soviel Geld, dass er den Sprung in die Selbständigkeit wagen konnte.
Über Klimts “Goldfische” mit dem Untertitel “An meine Kritiker” ist eigentlich schon alles gesagt worden, dass
der pralle Hintern und der provozierende Gesichtsausdruck der rothaarigen Schönheit eine "Antwort an seine
Kritiker" der damals als skandalös empfundenen Universitätsbilder war, etc. Ob Klimt damit das Götz-Zitat
versinnbildlichen wollte, ist wahrscheinlich, aber schriftlich nicht überliefert.
Das Motiv der käuflichen Liebe hat in der Kunstgeschichte eine lange Tradition. Natürlich konnte auch Pablo
Picasso der Versuchung nicht widerstehen. wählte aber die Form der Parodie. Auf dem Bett räkelt sich anstatt
einer Hellhäutigen eine Dunkelhäutige, neben ihr ein Hund UND eine Katze, und anstatt der bekleideten
Dienerin sitzen gleich zwei nackte Männer bei ihr, vorne Picasso selbst der seine intimen Partien zeigt. Auf die
Idee muss man erst kommen.
Es ist nicht leicht die Verlogenheit gesellschaftlicher Rituale künstlerisch darzustellen. Was den Hang zur
Unterwürfigkeit betrifft, ist es Paul Klee in seiner herrlich ironischen Radierung gelungen. Da stehen sich zwei
Potentaten in tiefer Verbeugung gegenüber, beide nackt und ohne Orden, also nicht eruierbar, wer im Rang
höher ist.
Es ist nicht leicht Götter zum Lachen zu bringen. Corinth zeigt hier eine mythologische Begebenheit aus
Homers Odyssee. Grund für das »homerische Gelächter« war der Ehebetrug der Aphrodite (Venus) mit dem
Kriegsgott Ares (Mars). Ihr Ehemann Hephaistos (Vulkan) entdeckte die beiden in flagranti, fing sie mit einem
unsichtbaren, aus Blitzen bestehenden Netz ein, und brachte dies über dem Ehebett an. Dann rief er die
übrigen Götter dazu, die in ein lautes, nicht enden wollendes Lachen ausbrachen, eben das Gelächter, das
Homer in der Ilias (I, 599) und der Odyssee (VIII, 326) die Götter anstimmen lässt (Le rire homérique).