Begegnungen
Vorwort
Dies ist die Anthologie meiner Begegnungen mit Kunstwerken*). Sie beginnt mit meiner Geburt (1943)
und hat derzeit (2025) kein Ablaufdatum. Ihr Inhalt stellt gewissermaßden den digitalen Nachlass meines
Kunst-Erlebens dar, und ist an meine Nachkommenschaft, Familie, Freunde und Kunstbegeisterte
adressiert. Besonderheit: jede Begegnung enthält neben einer Beschreibung des Kunstwerks auch
zugehörige Fotos aus meinem Familienalbum.
Ziel des Opus ist vor allem den jungen Lesern ästhetischen Genuss und kunsthistorisches Wissen zu
vermitteln, wobei ich auf einen Mehrwert hinsichtlich Informationen Wert lege, die nicht leicht aus dem
Internet erklickt werden können. Ja, ein wenig Familiengeschichte ist auch dabei, denn so manche
knusprigen Details sind noch unbekannt.
Zunächst eine naheliegende Frage: Wie schaut es mit den künstlerischen Aktivitäten in unserer Familie
aus? Bei jenen unserer Vorfahren stechen die Gebrüder Joseph und Ferdinand Petzl hervor. Sie gehören
zur Linie meiner Großmutter väterlicherseits, Kuni, Tochter von Meta Petzl. Da ist sicher was hängen
geblieben, obwohl Meta genetisch nicht in direkter Linie mit dieser Brüderschaft stand.
Mein Vater war Arzt. Trotz seines chronophagen Berufs war er künstlerisch höchst aktiv, insbesondere als
Musiker und Maler. Er zeichnete für die künstlerischen Aspekte unseres Familienlebens verantwortlich,
von der Erziehung seiner Kinder an bis hin zur Inneneinrichtung unseres Hauses in St. Leonhard.
*) Gemälde, Skulpturen, Keramik, Architektur, Mosaike
KY 2025
Von seinem Talent hat er uns Söhnen einiges weitergegeben. Ich selbst wählte in der Mittelschule
"Zeichnen" als Maturafach, fand aber schließlich mehr kreative Energie in der Wissenschaft, Marcel wurde
Musiker, und Paul Journalist. In meiner eigenen Familie betätigt sich Brigitte als Herstellerin von Schmuck
und Keramik, betreibt Ikebana und begeisterte Céline und Candice für eigene Keramikarbeiten.
Zur Entstehung dieser Anthologie: ich arbeite daran seit meiner Emeritierung an der Uni Genf, also seit
unfassbaren 15 Jahren. Mittlerweile macht sich in mir die Erkenntnis breit, dass ich zu keinem Ende
kommen werde, und nicht kommen kann. Kunst bildet den Fortschritt menschlichen Schaffens ab,
gesellschaftlich, technisch, wissenschaftlich und erkennnismäßig. So wie alles im Leben bleibt auch sie im
Fluss. Panta rei nannte es Herakles.
Noch was: ich habe unter den zahlreichen Begegnungen mit der Kunst eine sehr persönliche Auswahl
getroffen. Alles zu erwähnen was mir so über den Weg lief und gefiel, würde die Geduld der Leser auf eine
zu harte Probe stellen. Ich fokussiere daher mein Augenmerk auf inhaltliche Schwerpunkte, wie etwa auf
Kunstdetails, Legenden, Rätsel und Humor. Ob meine Wahl Anklang findet, wird sich weisen.
Zu den Quellen: ich orientiere mich möglichst an der Originallitteratur. Informationen aus dem Internet
sind zwar willkommen, werden aber kritisch hinterfragt. Abbildungen von Kunstwerken werden nach
deren Qualität (Auflösung) ausgewählt. Sie können großteils durch anklicken vegrössert werden.
Zu den Fotos aus meinem Familienalbum. Jene vor den Jahr 2000 sind oft von minderer Qualität da sie
von Abzügen oder Diapositiven digitalisiert wurden. Digitale Kameras (Handys) wurden bekanntlich erst
um die Jahttausendwende populär.
2024
(Foto:-Veronika & Lotti)
Zum “Wert” der ausgesuchten Kunstwerke: ihren künstlerischen Wert soll jeder selbst bestimmen.
Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters. Vom kommerziellen Standpunkt hingegen ist der Marktwert
insofern von Bedeutung, als er als Barometer für die Wertschätzung des Publikums herangezogen
werden kann. Er reicht von praktisch Null bis zu einigen hundert Millionen €. Vom Preis her sind
manche Kunstwerke also ähnlich hoch bewertet wie Kampfflieger, Transfer von Fußballern, Entwicklung
von Medikamenten und Jahresbudgets von Forschungsinstitutionen (CERN Genf, ETH Zürich). Dies nur
zur Einordnung von Kunstwerken in den Wertekanon unserer jetzigen Gesellschaft.
Zur Benutzung dieser Anthologie : Ihr “Wert” liegt in der Möglichkeit einer nicht-linearen Lektüre*). Im
Gegensatz zu Büchern, die man üblicherweise von vorne nach hinten liest, kann man diese Datei über
verschiedene Lesewege durchstöbern ohne dabei den Faden zu verlieren. Den Faden gibt der Leser vor.
Aber jetzt, ran an die Lektüre! KY Genève 2025
2024
Kunstwerke
Fotoalbum
Legenden
Humor
Details
Rätsel
*) Die Begegnungen erscheinen chronologisch geordnet, können aber nicht-chronologisch gelesen werden