David-Marat 1794
Louvre
In der nachnapoleonischen Restaurationszeit
musste David das Gemälde mit Bleiweiß
übertünchen, um es vor Verfolgungen zu
schützen. Nach dem Tod des Künstlers lehnte
die französische Regierung 1826 den Erwerb
des Bildes ab, und auch 11 Jahre später
scheiterte der Versuch der Erben, das Bild dem
französischen Nationalmuseum anzubieten.
1893 vermachte der Neffe Jacques-Louis
Davids, vermutlich aus Dankbarkeit über die
freundliche Aufnahme seines Onkels in
Brüssel, das Bild dem dortigen Königlichen
Museum.
Warum sich Marat bei seiner Ermordung ausgerechnet in einer
Badewanne aufhielt, noch dazu ausgestattet mit Papier und
Schreibzeug, lag daran, dass er an einer tückischen Hautkrankheit
litt, die sich vor allem durch schrecklichen Juckreiz und
schmerzhafte Geschwüre bemerkbar machte.
Geblieben ist allein eine kleine Blutspur, die Marat bei seiner
Ermordung hinterlassen hat und zwar auf einer Ausgabe seiner
eigenen Zeitschrift "LAmi du Peuple".
Resultat: Seborrhoische Dermatitis, die vom Pilz Malassezia
restricta verursacht wird ?
Es ist faszinierend, was auf dem Gebiet der DNA (DNS-)Analyse
inzwischen möglich ist. Dass man anhand eines über 200 Jahre
alten eingetrockneten Blutflecks auf einer Zeitschrift herausfinden
kann, welche Krankheit Marat hatte - während er selbst als Arzt zu
Lebzeiten nicht genau wußte, woran er litt - ist unglaublich.
https://www.derstandard.at/story/2000110804223/raetsel-um-
die-schlimmen-leiden-des-jean-paul-marat-womoeglich
https://www.historia.fr/les-pépites-de-gallica/lami-du-peuple-
taché-du-sang-de-marat
Ungelöstes dermatologisches Rätsel : DNA Analyse von
200 Jahre altem Blutfleck