A. Giacometti - Le Chien
Was sich Giacometti dabei dachte...
Was sich Giacometti dabei dachte als er das Modell eines knochendürren
trottenden Hundes schuf, kommentierte er selbst wie folgt: "Eines Tages
sah ich mich so auf der Straße gehen. Der Hund war ich
Lawrence Ferlinghetti’s Ode an die Canine Condition” (1957) bringt
Giacomettis Sicht der Welt schön auf den Punkt:
The dog trots freely in the street
and sees reality
and the things he sees
are bigger than himself
and the things he sees
are his reality
Drunks in doorways
Moons on trees
The dog trots freely thru the street
and the things he sees
are smaller than himself
Fish on newsprint
Ants in holes
.....
Mit anderen Worten: was uns auszeichnet ist unsere Größe relativ zu den
anderen die wir begegnen
Französische Briefmarke
Hunde waren schon immer beliebte Kunstmotive, angefangen vom
Gottgleichen Anubis bei den Ägyptern, über Terrakotta Hunde aus
dem 6 Jhdt. v. Chr. in Zypern, römische Mosaike in Pompeji, P.
Brueghel des Ae. Jäger im Schnee Rembrandts Hund, bis hin zur
Neuzeit wie Picassos letzte Liebe „Lumpi“ und Jeff Koons „Puppy“.
Picasso baute seinen Hund Lumpi in seine 45 Interpretationen
von VelázquezGemälde Las Meninas ein, wobei er ihn an jene
Stelle der Bildszene setzt, in der bei Velázquez der Spanische
Mastiff des spanischen Königs zu sehen ist.
Lumpi starb nur wenige Tage vor seinem Herrchen.
Anubis Terrkotta aus Zypern Rembrandt Picasso
Brueghel (Ausschnitt) Koons
Pompeji
Hund