So kam es, dass sich beide schon nach kurzer Zusammenarbeit
beruflich trennten, aber dennoch im Kontakt blieben. So
verkaufte Kahnweiler weiterhin Van Dongens Gemälde, auch
wenn er als Deutscher teilweise dazu gezwungen wurde,
nachdem seine Sammlung zu Beginn des ersten Weltkriegs von
Frankreich beschlagnahmt und im Auktionshaus Hôtel Drouot in
Paris zwangsversteigert wurde.
Das Portrait in Genf entstand zur Zeit, als Kahnweiler in Paris
Fuss fasste (1907-08) und den wenig bekannten van Dongen
unter Vertrag nahm. Das Porträtieren eines Galeristen und
Händlers, der seinen Künstler unter die Fittiche nahm war
schon damals Usus.
Ungewöhnlich hingegen erscheint die Ausführung des Portraits.
Zweifärbig rot-schwarz mit Schnauzbart und Haarmähne,
ernstem Gesichtsausdruck und zu Boden blickende Augen mit
überlangen Wimpern. Es erscheint wie eine Karikatur des erst
23-jährigen Kahnweilers. Dennoch hing das Gemälde in seinem
Speisezimmer, wie in der Biographie von Pierre Assouline
beschrieben.
Naja, Kahnweiler musste sich kurz danach noch an ein ganz
anderes Portrait gewöhnen;-)
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