Im Jänner 1760 beauftragte Maria Theresia den Fürsten Liechtenstein
damit, die vorgesehene Braut des Thronfolgers Erzherzog Joseph,
Isabella, nach Wien einzuholen. Das dokumentarisch präzise
Ölgemälde zeigt den feierlichen Einzug der Delegation am 6. Oktober
desselben Jahres in Wien, wobei Angelo Soliman (der „Mohr“) als
Angehöriger der neben der Kutsche gehenden persönlichen
Dienerschaft von FĂĽrst Liechtenstein dargestellt ist. Der
"hochfürstlicher Mohr“ (geb. um 1720 war als afrikanischer Sklave an
den FĂĽrst verkauft worden und begleitete seinen Dienstgeber in
dessen Funktion als Brautwerber fĂĽr Isabella von Parma, die
zukĂĽnftige Gemahlin Josephs II.
Soliman machte in dem damals noch relativ liberalen Wiener Hof
Karriere, erfuhr aber nach seinem Tod eine grässliche Behandlung, als
Kaiser Franz I/II seinen Leichnam kaufte, und diesem die Haut fĂĽr eine
Ausstellung im k. k. Hof-Naturalienkabinett kaufte und ihm die Haut
abziehen liess …
Die zeitgenössische Herausgabe einer 55 cent Briefmarke wurde von
Paul Jandl als ”eine etwas fragwürdige, wenn nicht gar selbstironische
Integration ins austriakische Erbe“, kommentiert, cf. link
https://www.welt.de/kultur/article13720035/Wie-ein-Sklave-aus-Afrika-in-Wien-Karriere-machte.html
Hochzeit Josef II mit Isabella, Werkstatt Martin van Meytens
(Ausschnitt)