Dieses regierte zu seiner Blütezeit im 17. Jahrhundert Spanien und
Österreich, weil aber die Thronfolger nur in katholische, regierende Häuser
einheiraten durften und man mit Frankreich im Dauerclinch lag, wurde mit
den ewigen Hochzeiten unter Cousins und Cousinen der Inzestschwund der
Gene immer schlimmer: bis Ende des Jahrhunderts der degenerierte Carlos
II. sogar zu blöde zum Kinderkriegen war, und der spanische Thron doch an
die bourbonischen Erzfeinde weitergereicht werden musste.
Zunächst zu König Philipp IV (1605-1665) und seiner zweiten Frau, Maria
Anna von Österreich (1634-1696). Sie sind nicht direkt abgebildet, man
erkennt sie aber im Spiegel, den König an seinem typischen Habsburger-
Kinn und die Königin an ihrer ausladenden Frisur. Maria Anna war die Braut
von Philipps verstorbenem Sohn aus erster Ehe, und seine leibliche Nichte.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Als sie 1649 in Madrid
heiratete war sie 15 Jahre alt. Aus der Ehe mit Philipp IV gingen sechs
Kinder hervor, von denen aber nur zwei erwachsen wurden, Margarita
Teresa und der Thronfolger Carlos II.
Zur Infanta Margarita Teresa von Spanien (1651-1673, nicht zu verwechseln
mit Marie Therese von Österreich (1638–1683), Tochter aus Philipps erster
Ehe mit Élisabeth de Bourbon (1602-1644), die mit dem Sonnenkönig
Ludwig XIV verheiratet wurde. Auch Margarita Teresa war Opfer der
Habsburger Heiratspolitik. Sie wurde als 15-Jährige (1666) mit ihrem Onkel
und Cousin, Leopold I., HRR verheiratet, und starb nach der Geburt ihres
sechsten (!) Kindes mit nur 21 Jahren.
Philipp IV
Maria Anna