Corse
2004
Im Zeitraum 1973 –2009 verbrachten wir unsere Sommerurlaube fast ausschließlich auf
Korsika, zuerst in Santa Gulia und Propriano, und dann in Les Mandiles unweit von Cargèse.
Die dortige Boots-Skulptur aus Granit erinnert an die Landung der Griechen aus dem
Pelopones auf der Flucht vor den Ottomanen. Das war um 1670. Sie ist gut gelungen und
rührte sich auch 2004 noch nicht vom Fleck.
Wer hätte gedacht dass es 2015 einem spanischen Bankiers einfiel - und fast gelungen wäre
–aus Korsika ein Gemälde heimlich zu “verschieben”, d.h. illegal ausser Landes zu
schaffen? Es handelte sich um Jaime Botin, ehemaliger CEO der grössten Bank Spaniens
(Santander), und Pablo Picassos Tête de jeune fille das im Hafen von Bastia auf einer
Segeljacht auf den “turn” wartete. Der Spanier täuschte sich. Die Zöllner bekamen Wind
von der Affaire und beschlagnahmten das Gemälde. Fünf Jahre später (2020) wurde er
wegen illegalem Export von Kulturgut zu einer Strafe von € 91.7 Mio verdonnert, und zu 3
Jahre Knast verurteilt. Die Rechtsanwälte freuten sich.
Manche Korsen arbeiten mehr als ihr Ruf verspricht. Mittlerweile ist das Gemälde wieder in
Spanien und im Reina Sofia Museum (Madrid) aufbewahrt.
Auf der "place Trottel" in Ajaccio begegneten wir übrigens einer entzückenden Statue aus
rosa Porphyr mit dem schamvollen Namen "La pudeur“. Im Gegensatz zu unseren
keramischen Mitbringseln (Vase, Käseplatte, Granit-Ei) ist ihre Unversehrtheit gesichert.
Kunst und Zoll, ein eigenes Kapitel. Dura lex, sed lex.
Vase
Käseteller mit
Glocke
Granit-Ei
La Pudeur