Erst Jahre später stellte sich heraus, daß das Bild 1999 im Rahmen der Insolvenz von
Saitō Ryōeis Unternehmen durch einen private sale an den skandalumwitterten
österreichischen Investmentbanker Wolfgang Flöttl gelangte. Dies war auch die
vorläufig letzte nachweisbare Station des Bildes.
Auch Flöttl konnte sich nicht lange am Bild des Dr Gachet erfreuen, denn er musste
es seinerseits in Folge des BAWAG Skandals*) 2006 wieder verkaufen. Diesmal über
Sotheby’s. An wen, ist wiederum ein gut behütetes Geheimnis. Dieses
Versteckspielchen könnte damit zu tun haben, dass die Erben nach Koenigs “NS-
Raubkunst” witterten und Anspruch auf das Bild erhoben. Mit welchen Belegen, ist
unbekannt. Das Risiko, bei Bekanntgabe seines Bildbesitzes mit
Restitutionsforderungen konfrontiert zu werden, möchte kein Kunstfreund eingehen.
Seither ist das Bild verschwunden. Derzeit versucht das Staedel Museum mittels
Podcast FINDING VAN GOGH das Bild aufzustöbern, und stellt dabei
publikumswirksam den von den Nazis zurückgelassenen Rahmen des Bildes leer aus.
Gute PR-Aktion. Wenn man dem Sammlungsleiter Alexander Eiling Glauben schenkt,
führt die derzeit heißeste Spur über Parma, der Stadt des berühmten Schinkens und
der noch berühmteren Barilla Nudeln, in die Schweiz. Vielleicht sogar nach Genf.
Pasta-König Guido Barilla ist jedenfalls ein eifriger Kunstsammler, und Teile der Barilla
Familie leben in Genf.
Kunstschnüffler macht Euch auf die Socken! Vielleicht winkt ein Finderlohn fürs
Nicht-verpfeifen. Das Kunstwerk wird immerhin auf $ 250 Mio’??? geschätzt.
*) Zu dieser Zeit lagerten etliche meiner Sparbücher in dieser Bank. Eines davon führte unfreiwillig zu einem
anderen “Skandal” beim Nachlass meiner Mutte
Mit Alexander Eiling, Sammlungsleiter,
Kunst der Moderne am Städel
Museum, und Kurator der Ausstellung.
Barilla Teigwaren
Wolfgang Flöttl
Saitō Ryōeis