Nach dem frühen Tode ihres Vaters, des Liechtensteinischen
Hofmalers Lukas Baur, erhielten die Brüder Franz Andreas,
Josef Anton und Ferdinand, der Jüngste, eine Ausbildung als
Botaniker und Maler in einem Kloster inmitten der
Liechtensteinschen Besitzungen in Mähren (Feldsberg). Im
dortigen Garten - und nachher in Wien - fertigte die
Brüderschaft um 1777 unter Anleitung des Ordensmannes
Pater Poccius eine Unzahl an Pflanzenbildern für dessen
Enzyclopädie Liber Regni Vegetabilis an. Die 14 Volumina
mit ihren 2750 Miniaturen wurden später Teil des Codex
Liechtenstein, der zu einem wichtigen Nachschlagewerk mit
mehr als 3.000 botanischen Zeichnungen wurde. Er ist jetzt
im Bestand des Liechtensteinmuseums. Schon damals
verwendeten die Brüder Farbtafeln mit einem
Nummerncode zur getreuen farblichen Wiedergabe. Die
Farbfotografie war noch nicht erfunden.
Gebrüder Bauer Codex Liechtenstein
Als die Fotographie noch nicht erfunden war
Während Franz Bauer 1788 von Sir Joseph Banks an die
Jardins Botaniques Royaux de Kew in London berufen
wurde, wo er zeitlebens bleiben sollte, wurde Ferdinand
vom Botanik Professor Sibthorpe aus Oxford vom Fleck
weg als Zeichner und Maler für dessen Studienreise nach
Griechenland engagiert. Die über 1500 Aquarelle des
dabei entstandene Flora Graeca werden von vielen
Experten als die schönsten je produzierten botanischen
Werke bezeichnet. So verdiente zumindest Ferdinand
seinen Beinamen "Leonardo der naturwissenschaftlichen
Illustration.
https://www.eliechtensteinensia.li/viewer/image/0002501
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Blumen