Garten der Lüste: Hinsichtlich Detailreichtum gehören
die Gemälde von Hieronymus Bosch zu den dankbarsten
Studienobjekten. Sein Altar-Triptychon "Garten der
Lüste" enthält eine fast unüberschaubare Menge an
Details, wie etwa der von Nackedeis getragene
Schwanz einer Languste mit dem Bären und dem Raben
am Rücken auf der Mitteltafel "Menschheit vor der
Sintflut“. Sie erinnern frappant an die Bremer
Stadtmusikanten der Gebrüder Grimm.
Gänzlich unerwartet auf dem rechten Innenflügel ist
aber Boschs mutmaßliches Selbstportrait (er, der fast
kein Autoportrait malte!). Es erscheint in
unmittelbarer Nähe der zwei akupunktierten Ohren, wo
der Künstler mit einem Ausdruck milder Ironie unter
einem Hut hervorschaut, der mit einem Dudelsack
gekrönt ist. Köstlich.