Yucatan
1999
Unser Basislager auf Yucatan war Las Palapas in Playa del Carmen südlich von Cancun*) wo wir den
ominösen 19 Jänner verbrachten. Nackt (oder fast), in einem tropischen Garten am weis sen Strand der
Karibik unter Kokospalmen, neben Pelikanen, Leguanen und Korallen mit Barrakudas. Wie im Paradies.
Brigitte bekam endlich ihre Silberkette.
Nur dürftig bekleidet erkundeten wir im Mietauto die Überbleibsel der Kulturen von Mayas und Tolteken
in Tulum, Cobá und Chichén Itzá. Die Inschriften an den dortigen Pyramiden wurden großteils geklärt,
trotz Vernichtung fast aller brennbarer Schriftträger durch den katholischen Bischof von Yucatán während
der Conquista im 16. Jahrhundert.
Die Mayas kannten kein Rad, kein Metall und kein Pflugtier, waren aber ausgezeichnete Astronomen, die
sogar Sonenfinsternisse voraussagten. Sie errichteten Pyramiden nur an ganz gewissen Orten, und
orientierten sie genauestens nach dem jährlichen Gang der Sonne und Planeten. Es waren hauptsächlich
Kultstätten, und nicht Grabstätten wie in Ägypten. Jetzt sind sie wieder Kultstätten, nämlich für
Touristen. Besonders Chitzen Itza, architektonisch perfekt, mit 365 Stufen (Zahl der Tage im Maya
Kalender), und einem Tempel an der Spitze, gebaut um 1200.Das häufige Schlangenmotif
repräsentiert Topiltzin Quetzalcoatl alias ‚Gefiederte Schlange. Einziger Wermutstropfen: das
mesoamerikanische Ballspiel. Am Ende wird der Verlierer geköpft, wie auf dem Relief nicht leicht aber
dennoch erkennbar.
Der Untergang dieser Zivilisation um die erste Jahrtausenwende ist eines der großen Rätsel der
Archäologie. Klimatischen Gründe (Dürre?) könnten eine Rolle gespielt haben.
Was blieb war Kunst in Stein...
*) Nach Cancun verschlug es mich nochmals 2008 als eingeladener Gast im Rahmen einer Profit-orientierten”(Zingg Konferenz”.
Chitzen Itza
Relief