Yves Bouvier war ein schweizerischer Kunstspediteur, der in Genf ein
Zollfreilager betrieb. Über ihn kaufte Rybolovlev 2012 die Reclining Nude
with blue cushion von Steven Cohen für 118 Mio $. Was Bouvier dabei
verschwieg, war dass er das Gemälde kurz vorher von Cohen für nur 93 Mio
gekauft hatte, und bei der Transaktion einen Gewinn von 25 Mio lukrierte.
Als Agent hätte er nur 2% Kommission verlangen dürfen. Es war nicht sein
Gesellenstück. Insgesamt hatte er an die 40 Kunstwerke an Rybolovlev
verkauft. Dabei gab er sich ihm gegenüber immer als Mittelsmann aber nie
als Eigentümer der Kunstwerke zu erkennen. Verständlich dass Rybolovlev
klagte. Gemäss seinem Anwalt sollen die Verkäufe Bouvier zwischen 500
Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar an unangemessenen Margen eingebracht
haben. Alleine für das Bild Wasserschlangen II von Gustav Klimt erzielte er
USD 60 Millionen Gewinn.
Unter uns gesagt, Bouvier hatte einen klaren Interessenkonflikt, da er
einerseits Inhaber der Zollfreilager war, dem seine Kunden ihre wertvolle
Kunst anvertrauen, andererseits als Kunsthändler agierte. Trotz dieser
bedauernswerten Vorfälle ist Rybolovlev aber mit seinem Modigliani noch
immer billiger weggekommen als der Chinesische Geschäftsmann Liu Yiqian,
der im Jahr 2015 bei einer Versteigerung für die Reclining Nude 170 Mio auf
den Tisch blättern musste.
Wer liebt schaut nicht aufs Geld.
Reclining Nude