Bei jedem Blick entfalten sich neue Szenen, Anspielungen und
Scherze, von denen nicht wenige bedrohlich wirken: da versohlt
ein Händler einem Narren den Hintern - den der Maler
vorsorglich mit einem durchsichtigen Schleier abgedeckt hat - da
frisst eine Katze auf dem Dach ein Männlein auf, und ein Narr
hämmert einem Krämer ein blutiges Loch in die Stirn. Mit dem
kosenden Mönch und seiner nicht abgeneigten Nonne bekommt
auch der Klerus sein Fett ab.
So ein Gemälde hängt man sich - auch ungeachtet seiner
imposanten Dimensionen (135 x188 cm) - nur widerwillig ins
Wohnzimmer. Dennoch fand es für 3 Millionen € kürzlich einen
Käufer.
Aber wie es so schön heisst: Keiner ist so klug, daß er nicht ein
wenig Narrheit übrig hätte.
Für Freunde von menschlicher Dummheit: Jan Bruegel der Jü.
malte einige Jahrzehnte später (1640er) seine Tulpomanie in der
er den damals noch immer grassierenden Auswuchs an
kapitalistischer Narretei in Flandern persiflierte.
Mönch und Nonne
Tulpomanie