Frans Verbeek - Der Narrenhandel
Satire auf die menschliche Torheit
"Der Narrenhandel" ist das bekannteste Gemälde des
Flamen Frans Verbee(c)k. Es entstand zu Beginn des
Kapitalismus in Flandern (vor 1570), und stellt eine Satire
auf die damit einhergehende menschliche Torheit dar.
Wie bei Bosch und Brueghel beeindruckt vor allem der
Detailreichtum und der darin versteckte Humor. Es
wimmelt nur so von Menschen und Figuren. An die
hundert sind es. Kaufleute, die mit herumtollenden kleinen
Männchen - von denen viele durch ihre Kappen und
Schellen als Narren erkennbar sind - Handel betreiben,
Narren die aus Eiern schlüpfen oder auf andere Weise
geboren werden oder aus der entblößten Brust einer Frau
trinken, und Menschen die kleine Narrenfiguren abwägen
und in Säcke stopfen.
Bei jedem Blick entfalten sich neue Szenen, Anspielungen und
Scherze, von denen nicht wenige bedrohlich wirken: da versohlt
ein Händler einem Narren den Hintern - den der Maler
vorsorglich mit einem durchsichtigen Schleier abgedeckt hat - da
frisst eine Katze auf dem Dach ein Männlein auf, und ein Narr
hämmert einem Krämer ein blutiges Loch in die Stirn. Mit dem
kosenden Mönch und seiner nicht abgeneigten Nonne bekommt
auch der Klerus sein Fett ab.
So ein Gemälde hängt man sich - auch ungeachtet seiner
imposanten Dimensionen (135 x188 cm) - nur widerwillig ins
Wohnzimmer. Dennoch fand es für 3 Millionen kürzlich einen
Käufer.
Aber wie es so schön heisst: Keiner ist so klug, daß er nicht ein
wenig Narrheit übrig hätte.
Für Freunde von menschlicher Dummheit: Jan Bruegel der .
malte einige Jahrzehnte später (1640er) seine Tulpomanie in der
er den damals noch immer grassierenden Auswuchs an
kapitalistischer Narretei in Flandern persiflierte.
Mönch und Nonne
Tulpomanie