In der Welt der Minoer, deren Kultur bis etwa 1500 v. Chr. auf Kreta florierte,
herrschte nach der Auffassung der Archäologen eine Muttergottheit, die unter dem
Namen Schlangengöttin bekannt wurde. Ihre berühmteste Darstellung stand lange
im Museum of Fine Arts in Boston: eine Elfenbeinfigur in weitem, plissiertem
Gewand mit provokanten Brüsten und weit vorgestreckten Armen, um die sich
goldene Schlangen winden. Stolz und unerschrocken signalisiert sie zugleich Eros
und Gefahr. Sie wurde zu einer Ikone der Frauenbewegung. Das Problem ist nur:
Die Figur ist nicht original, wie rzlich eine Altersbestimmung nach der
Radiocarbonmethode ergab. Das Elfenbein datiert nicht, wie es sollte, aus dem 15.
Jahrhundert vor, sondern nach Christus. Vor wenigen Monaten entfernte daher das
Museum seine berühmte Schlangengöttin aus der Ausstellung ins Archivsehr zum
Kummer ihrer zahlreichen Verehrer. Auch das Royal Ontario Museum in Toronto hat
inzwischen eine ähnliche vermeintlich minoische Frauenfigur aus Elfenbein aus der
ständigen Ausstellung genommen. Diese Figur, ebenso vollbusig wie die
Schlangengöttin, trägt kurioserweise ganz unpassend einen fein ziselierten,
goldenen Penisschutz. Ein Scherz des Fälschers? Radiocarbontest steht noch aus.
http://www.focus.de/wissen/mensch/archaeologie/tid-7404/archaeologie_aid_132676.html
Schlangengöttin Knossos
-15 Jhdt ?
Schlangengöttin Knossos
1700-1500 aD
andere Schlagengöttin?
Alles falsch !