Nach der Öffnung des Grabs blieb Tutanchamuns Mumie im Tal der
Könige, während seine Totenmaske die Attraktion des Ägyptischen
Museum von Kairo wurde. Zu Recht, denn sie zählt weltweit zu den
wertvollsten Artefakten aus Gold.
Eine Besonderheit des Fundes in Luxor waren die reichen Grabbeigaben.
Es waren um die 5000, darunter nicht nur viele aus Gold sondern auch
eine aus Eisen. Ein Dolch. Da die Herstellung von Eisen damals unmöglich
war (Schmelzpunkt 1538°C) und erst im ersten Jahrtausend vor unserer
Zeitrechnung begann, war dieser Fund rätselhaft. Erst moderne Analysen
bestätigten den Verdacht dass es sich bei der Klinge des Dolchs um
Meteoreisen ("Eisen vom Himmel") handelte. Das war damals wertvoller
als Gold. Ohne Gold kann man leben, ohne Eisen nicht.
In jüngster Vergangenheit (2014) kam es im Ägyptischen Museum zu
einem Vorfall, der die prekäre Situation von vergleichsweise armen
Ländern beim Erhalt von Kulturobjekten beleuchtet. Während
Reinigungsarbeiten wurde der Zeremonialbart von Tutanchamuns
Totenmaske abgebrochen. Auf höhere Anordnung sollte er möglichst
rasch wieder befestigt werden, um die Touristen ja nicht warten zu lassen.
Das geschah mit einem Harzkleber derart überhastet und
unfachmännisch, dass letzterer auf die Maske tropfte und anschließend
wieder abgekratzt werden musste. Damit entstand ein noch schlimmerer
Schaden.
Dolch