Nach intensivem Training in der Wiener Wohnung eröffneten Céline und
Yannic am 18 Januar 1996 den Philharmonikerball im Wiener Künstlerhaus.
In der ersten Reihe versteht sich.
Was sie nicht wussten war dass bereits damals ein Schatten auf den
exzellenten Ruf der Wiener Philharmonie lag. Seit 1987 war nämlich bekannt
dass ein Gemälde in deren Besitz zweifelhaften Ursprungs war. Es handelte
sich um Paul Signacs Voilier à quai, Port-en-Bessin. Es zeigt einen am Quai
liegenden Dreimaster, der sich unter einer prachtvoll wiedergegebenen
Wolkenformation im Wasser spiegelt.
Das Gemälde war in Frankreich von den Nazis geraubt worden und galt als
„gestohlen“. Da sich die rechtmäßigen Erben nicht sofort meldeten, kam es
zu keiner Restitution, sodass seit dieser Zeit die Philharmonie mit dem
Vorwurf einer „verschleppten Restitution“ lebte. Erst nach Intervention
französischer Behörden wurden die Erben gefunden und das Bild 2017
restituiert. Es waren immerhin 30 Jahre verstrichen.
Lento assai heisst das in der Musikersprache.
*) Franz Bartolomey, den ich nach einem Konzert der Wiener Philharmoniker in der Genfer Victoria
Hall mit seinem Cello nach Bernex kutschierte, war damals noch nicht erster Cellist. Wir kannten
uns über Pauls erste Frau Mechthild.
18 1 1996
C&Y
1996