Lviv (Lemberg) 1992
Schwarzkeramik aus der Ukraine
Lviv (Lemberg)
1992
Diese schwarze Vase war nicht das einzige Resultat meiner wissenschaftlichen
Zusammenarbeit mit dem Institut für Anorganische Chemie der Universität Lemberg
(profs. Bodak, Gladyshevski). Romans Vater und mein Doktorvater Prof. Nowotny
kannten und schätzten sich. Lviv (Lwiw, Lemberg) war bis 1918 die östlichste Großstadt
des Habsburgischen Imperiums. Viele Einwohner sprechen noch deutsch.
Die vom Schweizerischen Nationalfonds und dem Österreichischen Kulturinstitut unter
Beteiligung der TU Wien finanzierte Zusammenarbeit resultierte in den Jahren 1992-
1996 in zahlreichen Publikationen auf dem Gebiet neuer intermetallischer
Verbindungen.
Neben der von der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften verliehenen Puluj-
Medaille kam ich mit dieser Vase und weiterer Schwarzkeramik nach Hause. Die
Objekte wurden in reduzierender Atmosphäre gebrannt, d.h. unter Holzgas aus
Kohlenmonoxyd, Wasserstoff und Methan. Die Farbe erhielten sie durch
Kohlenstoffpartikel im Brennofen. Die 4000 jahre alte Technik kommt aus China und
wird auch in Ungarn angewandt. Die mattschwarze Farbe ist äusserst apart. Allerdings
müssen die porösen Gefäße innen abgedichtet werden sonst gibts Flecken am Tisch.
« Le noir est une couleur ». meinte Henri Matisse, und Pierre Soulages war sicher
einverstanden damit.
Wir auch.
Puluj Medaille