Armillarsphären
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Armillarsphären sind astronomische Geräte zur Darstellung der Bewegung von Planeten
und astronomischen Positionen. Sie wurden schon von den Griechen verwendet
(Eratosthenes) und in der Renaissance verfeinert. Naturgemäss waren sie nur dann von
praktischem Nutzen wenn man annimmt dass die Erde in deren Mittelpunkt steht
(Ptolomeus) und nicht die Sonne (Kopernikus). Beispiele dafür sind die
Standortbestimmung der alten Seefahrer, und die Einführung eines genauen Kalenders.
Armillarsphären sind zwar nicht mehr in Verwendung, finden in der Kunst aber
weiterhin fruchtbaren Niederschlag, wobei deren Symbolik sehr verschieden sein kann.
Älteste Darstellung ist vermutlich ein Bodenmosaik im Haus der Leda in Solunto, Sizilien
(1 Jhdt. v.Chr.), dessen Symbolik unklar ist. Unter den späteren Darstellungen ragen jene
der Renaissance hervor, insbesondere Sandro Botticellis Fresko des Hl. Augustin in der
Ognissanti Kirche von Florenz (1480), das den Kirchenvater bei seinen Studien zeigt.
Seine Armillarsphäre stellt das geozentrische Weltbild dar, wird aber von mysteriösen
Strahlen durchdrungen. Soll dies die Macht der Wissenschaft zeigen, oder ist sie
Ausdruck einer religiösen Denkweise?
Vasaris Entmannung des Uranos schöpft aus der griechischen Mythologie und zeigt
weniger die makabren Reste des medizinischen Eingriffs als jene einer Armillarphäre
(1560, Florenz). Ihre Symbolik ist nicht offensichtlich.
Botticelli
Vasari
Haus der Leda