Pieter Brueghel d. Ä. –Maler und Käufer
Vorschau auf die heutige Künstlerszene
Die Federzeichnung “Maler und Käufer” ist eine der größten Brueghel-Kostbarkeiten der
Wiener Albertina. Ob sie, wie oft angenommen, sein Selbstporträt darstellt, ist unsicher. Sicher
ist aber, dass man einen Künstler bei der Arbeit sieht, mit finsterem, nachdenklichen Gesicht
und struppigem Haar, und hinter ihm einen Käufer, den Mund vor Erwartung leicht geöffnet,
die Hand schon am Geldbeutel.
Das Thema war zur Zeit Brueghels insofern aktuell, als in seiner Stadt (Antwerpen) an die 300
Künstler lebten, welche eine vermögend gewordene Bürgerschicht bedienten. Nicht
überraschend dass es von Brueghel in seinem Bild aufgegriffen wurde, wobei das von ihm
dargestellte Verhältnis zwischen Künstler und Käufer unterschiedlich gedeutet wird:
Nach Hans Ost ist der Käufer ein unverständiger Betrachter
der (Zitat) … mit blöde geöffnetem Mund, mühsam durch die
Brille dem Künstler über die Schulter gafft.
Ein anderer Experte meint dass "der Mann mit dem Zwicker
nur zum Geldbeutel greift und keinen Sinn für die wahren Werte
hat, nämlich die Qualität großer Kunst".
Wieder ein anderer urteilt "...der Blick des Kunden ist keineswegs einfältig, der
Gesichtsausdruck lässt auf einen Kunstkenner schließen...” Verwirrend das ganze.