Horben/Rom 1974
Hochzeitsreise und Liebestraum eines
Papstes
Horben/Rom 1974
1974
Unser Hochzeitsfoto entstand in der Kirche von Horben/Freiburg. Es war nicht die letzte
Kirche die wir in den folgenden Tagen besuchten, denn für unsere Hochzeitsreise hatte sich
mein Vater ein originelles Geschenk ausgedacht: eine mehrtägige Einladung in die österr.
Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom, Via Reno 9. Botschafter Reichmann war Vaters Patient
und erzkatholisch.
Die Folge waren Kirchen…. Kirchen …. Kirchen. Der Botschaftschauffeur war unerbitterlich
und absovierte mit uns im Auftrag seines Chefs eine Tour aller Kirchen Roms mit Caravaggio
Gemälden (siehe hier). In Erinnerung blieben mir drei Kirchen mit sechs Caravaggio
Gemälden, darunter die brutale Kreuzigung des Apostel Petrus in der Santa Maria del Popolo
Kirche (Caravaggio liebte solche Themen), und Die Berufung des Hl Matthäus in der San Luigi
dei Frances Kirche in eindrucksvoller Hell-Dunkel Technik. Der Petersdom blieb uns erspart.
Fast nebenbei begegneten wir dem kuriosen Obelisk Pulcino della Minerva von Gian Lorenzo
Bernini auf der Piazza Minerva. Die Idee mit dem entzückenden Elefantino als Sockel stammt
vom Auftraggeber, dem belesenen Papst Alexander VII., der am Liebestraum eines
mysteriösen Renaissance Romans Gefallen gefunden hatte. Der Besuch dieses Denkmals
passte schon eher zu unserer Hochzeitsreise.
Somit konnte das Projekt Céline (1974), Cédric (1976) und Candice (1982) trotz eines kleinen
Zwischenfalls*) unbeschwert weitergeführt werden.
Fazit: Auch ohne kirchlichen Beistand kommen Kunst-Aficionados in Rom auf ihre Rechnung.
*) Auf der Brücke zur Engelsburg riss mir ein Mafioso vom Soziussitz einer Vespa aus meine Tasche mit allen
Dokumenten aus der Hand. Muss ein Anfänger gewesen sein, denn er liess sie zum Glück wieder fallen.... San Luigi dei Frances
Santa Maria del Popolo
SantAgostino in
Campo Marzio