Deckengemälde des Großen Festsaals (Universität Wien)
Kunstkopien im Promotionssaal
Das Deckengemälde besteht aus einem zentralen Gemälde, das von vier weiteren
Gemälden umrahmt ist. Letztere stellen allegorisch die vier klassischen Fakultäten
der Alma Mater Rudolfina dar, und werden Fakultätsbilder genannt. Den Auftrag
zu den Gemälden erhielten 1894 Gustav Klimt für der Philosophie, Medizin und
Jurisprudenz, und Franz Matsch für die Theologie und das zentrale Gemälde „Der
Sieg des Lichtes ber die Finsternis“. Letzteres lieferte Match 1905 ab, während
Klimts Bilder wegen Streits mit seinen Geldgebern nie an ihrem ursprnglichen
Bestimmungsort zu sehen waren.
Der Streit begann 1900 mit der Ausstellung der Philosophie in der Secession. und
führte zu einem lang andauernden „Kunstskandal“. Entgegen der Absprachen
zeigte Klimt keine Allegorie im traditionellen Sinn, sondern ein Gemlde mit
naturalistisch dargestellten nackten Figuren, das dem damaligen Glauben an den
wissenschaftlichen Fortschritt eine pessimistische Sicht entgegen hielt.
Klimt wies die Kritik zurück und bestand auf seiner Sicht. Der Skandal setzte sich
also mit der Medizin (1901) und der Jurisprudenz (1903) fort. Interessanterweise
lehnten die Professoren selbst mehrheitlich die Gemälde ab. In den Diskussionen
ging es sowohl um die Stellung der universitären Wissenschaft in der Gesellschaft
als auch um den Sinn und Zweck staatlicher Kunstförderung mit der dadurch
möglichen Einflussnahme auf die künstlerische und sittliche Freiheit.
Klimt Fakultätsbilder