1964
In den 1960er Jahren musste man als Physikstudent in Wien mitunter 6 Monate auf
einen Platz als Dissertant warten. Als 21-jähriger dauerte mir das zu lang, sodass ich
beschloss meine Diss am Chemie-Institut in der Währingerstr. 42 zu machen.
Ausserdem war mir der Physikprofessor*) unsympathisch.
So verbrachte ich meine Studentenzeit nicht nur vor dem Oszilloskop, sondern bei
schönem Wetter auch beim klettern in der Rax, und bei Regen in Kunsttempeln wie
dem Kunsthistorischen Museum (KHM).
An den Turmbau zu Babel von Pieter Brueghel d. Ä. im KHM erinnere ich mich
wegen der vielen lustigen Details, wie etwa den Arbeiter, der gerade sein großes
Geschäft verrichtet**). Solche Szenen waren den malenden Flamen anscheinend
wichtig. Warum eigentlich? Ein ähnlich dankbares Gemälde bezüglich der Vielzahl
an Details war Pieter Brueghels d. Ä. Jäger im Schnee. Besonders die Hunde mit
hängendem Schweif die inmitten von Hasenspuren bredouille zurückkamen**).
Was ich damals noch nicht wusste, war dass sich meine zukünftige bessere Hälfte
nicht weit von meinem Arbeitsplatz herumtrieb. Als 15-jährige Lycée-Français
Schülerin hätte sie mich sicher nicht einmal ignoriert, aber sie stolperte dann doch
in mein Netz. Das war 1970 in Genf. Diese Jagd zumindest war erfolgreich.
Zu jung ist bekanntlich ein Fehler, der sich täglich 1964.htmlbessert.
*) Georg Stetter war ein ehemaliger Nazi, wie ich aber erst später erfuhr
**) Anklicken der punktierten Flächen
1964
1964
Jäger im Schnee